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Bei der Jahreshauptversammlung der beiden Bad Karlshafener Feuerwehren im Bürgerhaus Helmarshausen machte Kreisbrandinspektor Claus Stuhlmann den politischen Mandatsträgern und Bürgern der Badestadt bewusst, was in den nächsten Monaten auf die Stadt zukommen könnte: „Es geht um eine Menge“, sagte Stuhlmann. Denn Stadtbrandinspektor Stephan Pedall musste Anfang März dem Magistrat verkünden, dass die Freiwillige Feuerwehr im Stadtteil Karlshafen tagsüber nicht mehr einsatzfähig ist.
Zwar sind in der Karlshafener Wehr derzeit 25 Männer und Frauen aktiv, in der Wehr Helmarshausen sind es 38. Aber während der Arbeitszeit sind im Stadtteil Karlshafen nur noch zwei Feuerwehrleute, die bei der Stadt beschäftigt sind, ständig verfügbar. Andere Feuerwehrleute arbeiten außerhalb oder können ihren Arbeitsplatz auch für einen Feuerwehreinsatz nicht verlassen. In Helmarshausen kommen zwar im Regelfall zumindest die geforderten neun Kräfte zusammen. Doch diese allein können die zehnminütige Hilfsfrist und die von der Stadtverordnetenversammlung im Bedarfs- und Entwicklungsplan der Feuerwehr festgeschriebene Feuerwehrstärke für die gesamte Badestadt nicht einhalten. „Ein ausreichender Schutz der Bürger kann nur mit einer Feuerwehr in jedem Stadtteil sichergestellt werden“, sagt Stadtbrandinspektor Pedall.
Kreisbrandinspektor Stuhlmann machte daher deutlich, dass die Lage „wirklich Ernst“ sei. Stadt und Bürger müssten um die Konsequenzen wissen, wenn die Kommune ihrer gesetzlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen könne. Komme eine Person durch zu lange Hilfsfristen zu Schaden, werde die Kommune dafür auch strafrechtlich haften müssen. Kann die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr Sichergestellt werden, sieht das Hessische Gesetz über den Brandschutz, den Katastrophenschutz und die allgemeine Hilfe (HBKG) vor, dass Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden können. Diese Anordnung einer Pflichtfeuerwehr könne aber nur die letzte Maßnahme sein, sagte Stuhlmann. Zunächst will man andere Wege finden, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr wieder herzustellen: An erster Stelle soll die Motivation der aktiven Feuerwehrleute gestärkt werden. Dazu sollen die Wehrleute per Fragebogen befragt werden. Wehrpflichtige und ehemalige Feuerwehrleute sollen angeschrieben und die Arbeitgeber informiert werden. Außerdem will sich die Stadt mit den Feuerwehren der Umgebung in Verbindung setzen, um auswärtige Feuerwehrleute, die in Karlshafener Betrieben arbeiten, für Einsätze in der Badestadt zu gewinnen. Auch Informationsveranstaltungen für die Bürger sind geplant.
In Sachen Motivation beklagten die Feuerwehrleute in einer sachlichen Diskussion mit den anwesenden Politikern, dass sie sich von Seiten der Politik zu wenig unterstützt sähen. Insbesondere der Vergleich mit anderen Vereinen sei Fehl am Platze, bemängelte der Stadtbrandinspektor. Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Einsatzabteilung und der Jugendfeuerwehr seien „Mitarbeiter der Stadt, die keine Entlohnung bekommen.“ Im Gegenteil unterstützen die Fördervereine der beiden Feuerwehren, die von der Einsatzabteilung getrennt zu sehen sind, die Stadtkasse: Zusammen 200.000 Euro haben die beiden Vereine in den vergangenen Jahren durch Eigenleistung und Geld in die Feuerwehrausstattung und damit in die Stadt investiert. „Wer sonst spendet Geld an die Stadt, und warum machen die Mitglieder das?“, fragte der Stadtbrandinspektor. Er machte aber auch deutlich, dass nur Politik, Verwaltung und Feuerwehr zusammen die derzeitige schwierige Lage meister können. „Wir müssen, können und wollen nur gemeinsam etwas bewirken“, war sich auch Bürgermeister Ullrich Otto mit den Feuerwehrleuten einig.
Dank zollte die Feuerwehr dem Stadtparlament, das in seiner letzten Sitzung die beabsichtigten Kürzungen bei Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Funktionsträger und Verpflegung rückgängig gemacht hatte. Stadtbrandinspektor Pedall wertete dies als „Investition in die Jugendarbeit“, da somit weiterhin die Jugendwarte und die Gerätewarte eine kleine Anerkennung für ihre Arbeit erhalten. Beim umstrittenen Verpflegungsposten geht es nicht um Essen und Getränke für Feste und Feiern, sondern um die Verpflegung bei Einsätzen, beispielsweise Getränke für die Atemschutzgeräteträger. „Geben Sie der Feuerwehr das, was sie braucht, so lange Sie noch Leute haben“, sagte Kreisbrandinspektor Claus Stuhlmann in Richtung der politischen Mandatsträger. Unterstützung erhalten die Karlshafener Feuerwehren auch in Zukunft von den Feuerwehren der Umgebung: Die Stadtbrandinspektoren Hubertus Nostiz (Beverungen) und Peter Munk (Oberweser) unterstrichen, im Ernstfall unbürokratisch und auch über die Ländergrenzen hinweg den Karlshafener Wehren beizustehen. Seit Jahren wird so bereits gut zusammengearbeitet, im vergangene August erst war die Wehr Oberweser nach einem Unwetter auf die Hilfe aus Bad Karlshafen angewiesen.
Die gesamte Einsatzstatistik der Karlshafener Wehr wurde 2007 durch Unwetter und damit den Klimawandel geprägt: Neben dem wöchentlich in beiden Wehren stattfindenden Ausbildungsdiensten sowie den Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene mussten die ehrenamtlichen Helfer im vergangenen Jahr so oft ausrücken, wie lange nicht mehr: 83 Einsätze zählte Stadtbrandinspektor Stephan Pedall, allein Sturm „Kyrill“ schlug mit 20 Einsatzstellen zu Buche. Zusätzlich nahm die Feuerwehr Helmarshausen mit Erfolg an den Feuerwehrleistungswettkämpfen Teil und musste außerdem mit einer provisorischen Unterkunft auskommen. Das neue Feuerwehrgerätehaus Helmarshausen soll im Laufe des Jahres seiner Bestimmung übergeben werden. Die Wehrleute leisteten bislang 1248 Stunden Eigenleistung. Auch bei der Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeuges für die Helmarshäuser Wehr griff man auf ein Gebrauchtfahrzeug zurück. Der Wehrführerausschuss hat der Verwaltung weitere eigene Sparvorschläge unterbreitet. In diesem Jahr soll der Antrag für die Ersatzbeschaffung des nunmehr 25 Jahre alten Löschgruppenfahrzeuges in Bad Karlshafen in die Wege geleitet werden.
Ebenso aktiv wie die Einsatzabteilung zeigten sich die beiden Jugendfeuerwehren. Die Jugendfeuerwehr als wichtigste Stütze für die zukünftige Gewährleistung des Brandschutzes hat in beiden Stadtteilen 51 Mitglieder, darunter 21 Mädchen.
Das silberne Brandschutzehrenzeichen des hessischen Ministerpräsidenten für ihre besonderen Leitungen in 25-jähriger aktiver Dienstzeit erhielten Thomas Henne, Markus Kuhlmann, Hartmut Reisgies und Dag Steinchen durch Bürgermeister Ullrich Otto verliehen. Für ihre Leistungen bei den Hessischen Feuerwehrleistungswettkämpfen wurden mit dem Feuerwehrleistungsabzeichen Jan Seela (Eisern), Michael Klöckner (Bronze), Marcus Dittrich (Silber) und Frank Dittrich (Gold) ausgezeichnet. Für ihre langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Martin Jöhren, Matthias Kuhl, Jens Reisgies, Christopher Stender (alle 10 Jahre), Frank Dittrich, Markus Döhne, Matthias Wiesensee (15 Jahre), Tobias Holländer (20 Jahre) und Bernhard Bunzenthal (35 Jahre).
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